Bei bestem “Aprilwetter” im Juni stand am Samstag des vergangenen Wochenendes (15.06) das erste Länderspiel des Jahres gegen England an.
Ein solches Spiel ist immer ein besonderes Ereignis, auf das sich viele gefreut hatten; und das Spiel hatte es in sich! Mit einem souveränen, aber hart erkämpften 5:3 feierte die Mannschaft von Cheftrainer Julian den ersten Länderspielsieg des Kalenderjahres.
Dabei ging das Spiel für die Gastgeber gar nicht mal so gut los. Anfängliche Unkonzentriertheit führte zu vielen Fehlpässen in den ersten Minuten, welche die Heimmannschaft phasenweise in Schwierigkeiten brachte. Die Gäste von Insel wussten das gnadenlos auszunutzen.
Bereits in der 8. Spielminute kombinierte sich die Gastmannschaft erstaunlich gut durch die Hälfte der Auswahl, und erzielte nicht ganz unverdient das 1:0, durch einen sehr präzisen Schuss in die untere linke Ecke.
Allerdings brachte der Blitzstart der Engländer und der Rückstand die Auswahl nicht aus der Fassung. Für den ersten größeren Aufreger sorgte kurz darauf ein wunderschöner Schuss von Sascha, der den Ball unter die Latte schweißte. Der Ball prallte hinter den Englischen Keeper entweder vor, auf oder hinter die Linie. Niemand wird es wohl jemals erfahren, auch wenn viele den Ball hinter der Linie gesehen haben. Da der Fußballplatz an der Rudolf-Zorn-Straße-15 mit keiner Torlinientechnik ausgestattet ist, liegt die Entscheidungshoheit letztendlich immer beim Schiedsrichter.
Passend zum Zitat von Jürgen Wegmann, der einst sagte, „zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“, gab der Unparteiische den möglichen Treffer nicht. Denn auch schon ein zuvor schön herausgespielter Treffer wurde aufgrund von einer Abseitsentscheidung nicht gegeben.
Dennoch lag nach diesem Lattentreffer der Ausgleich in der Luft. Denn nach gut 15 Minuten war auch das „Getriebe“ der Auswahl geölt. Die Mannschaft von Julian ließ den Ball gut laufen und erlangte die Spielkontrolle wieder. Kurz darauf führte ein hervorragend herausgespielter Angriff der Auswahl zum verdienten Ausgleich, welcher durch einen Kopfball von Timo erzielt wurde.
Allerdings zeichnete sich der Spielstil der Briten durch intensiven Körpereinsatz (teilweise ohne Rücksicht auf Verluste) und sichere Ballkontrolle aus, was das Herausspielen von Torchancen erschwerte. Vor allem die Nummer 17 der Briten glänzte mit außergewöhnlichen Abwehrleistungen, sein „Mate“ namens Harrison brillierte regelmäßig mit brandgefährlichen Aktionen auf dem rechten Flügel. Deshalb wurde regelmäßig gewechselt, um die Kraftreserven in einem äußerst anstrengenden Spiel nicht auszuschöpfen.
Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff bekam Marcus den Ball durch eine der seltenen Lücken in der Englischen Abwehrreihe gespielt, und flankte die Kugel nach schneller Ballannahme raffiniert über den Torwart, der sich massiv verschätzte, ins Netz. Die großartige Vorarbeit leistete Martin mit einem Zuckerquerpass entlang der Mittellinie.
"Speziell in der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Tag erwischt" - Andreas Möller; genau das war auch an jenem Samstag der Fall. Die Heimmannschaft ließ den Ball auffällig gut laufen und auch die Passquote war zu diesem Zeitpunkt extrem hoch. Trotz des schnellen 2:2 erzielte die Mannschaft von Julian in einer zeitweise sehr dominanten Phase das 3:2 durch Maxi, welcher aus gut 20 Metern einfach mal auf das gegnerische Tor feuerte - mit Erfolg.
Ab der 70. Spielminute ging den Bürgern des Inselstaates sichtbar die Puste aus. Vermutlich hatte der Restalkohol des Vortages hier seine Finger im Spiel. Auch wenn sich die Briten ab diesem Zeitpunkt gemäß dem Motto „parking the bus“ immer mehr hinten reinstellten, verzweifelte das Heimteam nicht an dem dichten Geflecht im 16er der Engländer. In Minute 75 nagelte Leon mit einem Fernschuss außerhalb der Box den Ball in den oberen linken Winkel. Was ein Strahl von Schuss das war. Doch damit nicht genug. Den Schlusspunkt setzte einige Minuten später Julian, der energisch dem Ball im Strafraum nachging und ihn im langen Eck einnetzte. Damit machte er den Sack zu; alles im allem ein sehr verdienter 5:3 Sieg für die Auswahl.
Traditionsgemäß gab es nach dem Spiel noch ein Elfmeterschießen. Beide Teams sorgten mit treffsicheren aber auch amüsanten Elfmetervarianten für gute Unterhaltung. Nach einem verschossenen Elfer entschieden die Briten das Duell jedoch für sich. Ein gelungener Spieltag neigte sich dem Ende zu, welchen beide Teams mit Public Viewing, einem leckeren Buffet und dem ein oder anderen Kaltgetränk ausklingen ließen.
Autor: Raoul Jackel
Thanks:)
Stark geschrieben, @Raoul Jackel
Geiler Text 👏👏👏👏